Yin und Yang
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🌗 Yin und Yang, die zwei Kräfte des Lebens
Das bekannte Yin-Yang-Symbol zeigt auf den ersten Blick, worum es in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) geht: Balance. In jeder Hälfte steckt ein Punkt des anderen, denn Yin und Yang sind keine Gegensätze, die sich ausschließen, sondern Kräfte, die sich gegenseitig brauchen und ergänzen.
🌓 Was ist Yin?
Yin steht für das Ruhige, Sanfte und Aufbauende. Es ist die nährende Kraft in uns und in der Natur.
- Nacht, Dunkelheit, Stille, Thal
- Ruhe, Regeneration, Substanz, Masse, nach Innen
- Kühle, Feuchtigkeit, Bewahren
Yin ist wie der Mond, der uns mit sanftem Licht begleitet, oder wie die Erde, die trägt und hält.
🌞 Was ist Yang?
Yang steht für das Aktive, Dynamische und Bewegende. Es ist die Energie, die uns in Bewegung bringt.
- Tag, Sonne, Wärme, Aktivität, Berg
- Kraft, Dynamik, Veränderung, nach Aussen
- Hitze, Trockenheit, Expansion
Yang ist wie die Sonne, die alles zum Wachsen bringt, oder wie das Feuer, das Energie schenkt und antreibt.
⚖️ Yin und Yang in jedem von uns
Jeder Mensch trägt Yin und Yang in sich, nur die Ausprägung ist individuell. Manche sind von Natur aus aktiver, kraftvoller, „yangiger“. Andere haben mehr Ruhe, Substanz und Zurückhaltung, ein stärkeres Yin.
Kommt das Gleichgewicht ins Wanken ,etwa durch Stress, falsche Ernährung oder fehlende Erholung ,zeigen sich Beschwerden:
- Zu viel Yang: Unruhe, Hitzegefühle, Schlafprobleme
- Zu viel Yin: Antriebslosigkeit, Kältegefühle, Verdauungsprobleme
🍵 Praxisbeispiele aus dem Alltag
Beispiel 1: Yin-Mangel
Eine Frau fühlt sich oft unruhig, schläft schlecht, hat trockene Haut und manchmal Hitzewallungen.
👉 Aus Sicht der TCM fehlt es an Yin, also an kühlender, befeuchtender und nährender Substanz.
Unterstützend sind z. B.:
- warme Gerichte mit süssem Geschmack wie Hirsebrei oder Reis
- befeuchtendes Obst wie Birnen oder Beeren
- sanft gegartes Gemüse wie Zucchini oder Karotten
- ausreichend Flüssigkeit in Form von Kräutertees
Beispiel 2: Yang-Mangel
Ein Mann friert schnell, fühlt sich antriebslos, leidet unter Verdauungsschwäche und Wassereinlagerungen.
👉 Hier fehlt es an Yang, an wärmender, aktivierender Kraft.
Unterstützend sind z. B.:
- wärmende Gewürze wie Ingwer, Zimt oder Fenchel
- kräftige Brühen, lang gekochte Eintöpfe
- warme Frühstücksmahlzeiten (z. B. Porridge statt Brot mit Aufstrich)
- kein Übermass an Rohkost oder kalten Speisen
Beispiel 3: Yin-Yang-Balance im Alltag
Nach einem stressigen Arbeitstag (viel Yang) tut es gut, am Abend bewusst Yin einzubauen:
- ein warmes, leichtes Abendessen
- eine ruhige Tasse Tee
- digitale Pause und frühes Zubettgehen
Umgekehrt kann ein sehr ruhiger, träger Tag (viel Yin) durch eine kleine Sporteinheit, frische Luft und wärmende Speisen wieder mit Yang belebt werden.
✨ Fazit
Yin und Yang sind nicht „gut“ oder „schlecht“, sondern zwei Kräfte, die wir beide brauchen. Die Kunst liegt darin, rechtzeitig zu spüren, was uns fehlt, und den Ausgleich mit Achtsamkeit und Ernährung zu finden.
Die TCM-Ernährung ist ein wunderbarer Weg, diese Balance zu unterstützen, individuell und ganzheitlich.
